
Athen zur Zeit der deutschen Okkupation im Zweiten Weltkrieg. Nikolas, Vater und Familienoberhaupt, ist Teilhaber und Herausgeber eines angesehenen Athener Verlagshauses, das durch den Krieg praktisch ruiniert ist. Er lebt mit seiner Familie in einem Vierzimmer-Apartment im Zentrum der Stadt. Seiner Frau und ihm blieben zwei Kinder die zehnjährige Leda und der zwölfjährige Alex nachdem Cimon, ihr ältester Sohn, in der Schlacht von Olympos 1941 gegen die deutschen Invasoren gefallen ist. Mit der Beschlagnahme zweier Räume durch einen Offizier der deutschen Wehrmacht nimmt eine Tragödie ihren Lauf, die mit den schlichten Worten beginnt »All dies widerfuhr einer griechischen Familie mit dem Namen Helianos«. Der Deutsche, ein Hauptmann namens Kalter begegnet der Familie mit den Allüren eines Herrenmenschen, lässt sich bedienen, demütigt sie und lässt sie jederzeit spüren, dass er sie für minderwertig hält. Die bedrückende Situation bewirkt in ihrer Unabsehbarkeit auch ein inneres Zusammenrücken der Familie. Erst als Kalter von einem Heimaturlaub verändert zurückkehrt, zeichnet sich eine Wende ab. Die unangestrengte Stärke des Buches liegt in der unprätentiösen und schnörkellosen Sprache, mit der Wescott seine Figuren aufleben lässt. Da wird nichts behauptet, sondern knapp und pointiert ausgeführt in eindringlichen und doch einfachen Bildern und Gedanken. Indem er die Schrecken des Zweiten Weltkrieg kammerspielartig aus der Perspektive des Alltags beschreibt, gelingt ihm ein zu Herzen gehendes Plädoyer für ein Leben, das jenseits der Ideologien gelebt sein will.
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